MICHAEL LIGHT - Full Moon
JAN HENLE - La Jibarita
9. 3. - 24. 4. 2001

Das Projekt 'FULL MOON' von Michael Light (*1963) besteht insgesamt aus brilliant detailscharfen, digitalen Neuabzügen jener Fotografien, die NASA-Astronauten während der zahlreichen bemannten Weltraumflüge der Jahre 1965-1972, vor allem während der ersten erfolgreichen Mondlandung am Juli 1969 aufnahmen. Von den Master-Erstkopien der insgesamt 32.000 Original-Dias und -Negative (welche eingefroren in einem Bunker in Houston lagern) digitalisierte Light eine eigene Auswahl von rund 900 Motiven. In fiktiver Sequenz komponierte Light daraus schliesslich eine aus drei Kapiteln (Anflug, Monderkundung, Rückreise) bestehende Erzählung aus vielen faszinierend fremdartigen Landschaftsbildern, Ansichten der Landeeinheiten und Gefährte, sowie einigen Aufnahmen des Astronautenalltags. Vor allem die Bilder der in grellem Sonnenlicht liegenden, mattgrauen Mondgebirge- und unter dem schwarzem Taghimmel beeindrucken durch ihre irreale Schönheit. Atemberaubend der erste Erdaufgang, den ein Mensch je sehen konnte: "Als ich auf dem Mond stand und zum ersten Mal die Erde sah, habe ich geweint." (Alan Shepard)

Dieses bereits als umfangreicher, weitgehend textloser Bildband erschienene Projekt (deutsch bei Frederking & Thaler, 1999) ist - auch nur in Teilen betrachtet - eine sinnliche Erzählung über die auch vor dem Weltall nicht halt machende Neugier des Menschen und sein Streben nach Bezwingung der Natur. Für den Landschafts- und Luftbildfotografen Michael Light stellt der Mond das ultimative Modell der "unberührten Wüste" dar, die erobert und unterworfen werden muss. Sein Archiv-Projekt 'FULL MOON' sieht er eher in der Tradition amerikanischer Landschaftsfotografen wie Carlton Watkins, der im vorletzten Jahrhundert den noch unberührten amerikanischen Westen dokumentierte, als im Kontext musealer Technikfaszination zwischen Raketenteilen und Astronautenanzügen...


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